Senile Bettflucht sorgt dafür, dass wir früher als üblich auf der Piste sind. Das heisst, kurz vor neun machen wir uns auf den Weg gen Süden. Die Wettervorhersage kündet Regen an. Entsprechend sind wir ausgerüstet. Regenhose und Regenjacke für den Fahrer, Regenmantel und Regenverdeck auf dem Seitenwagen für die BaBe (die beste aller Beifahrerinnen). Bis uns die ersten Tropfen treffen vergeht aber unerwartet viel Zeit. Wir fahren auf der Autobahn Richtung Gotthard. Wegen der schlechten Vorhersage haben wir eine Tunnelfahrt ins Auge gefasst. Am Sempachersee dann eine erste Pause.
Das Wetter ist herrlich. Sogar durch Luzern kommen wir komplett trocken. Im Urnerland dann Pause auf einer Raststätte mit Kaffee für uns und Sprit für das Gefährt. Dann weiter Richtung Gotthard. Der Verkehr hält sich in Grenzen, sodass der Stau kurz vor Wassen eher überraschend kam. Schritttempo. Dies und das immer noch schöne Wetter verleitet uns, die Ausfahrt Wassen zu nehmen und über den Pass statt durch den Tunnel zu fahren. es hat zwar noch einiges an Schnee, aber die Strasse ist trocken und die Temperaturen absolut erträglich.
Nach kurzer Pause geht es weiter auf der neuen Passstrasse. Und unten im Tal wieder auf die Autobahn. Erst da, so etwa bei Biasca, einige Tropfen. Nicht der Rede wert. Jenseits des Ceneri wieder ganz ohne Regen. Kurz vor Chiasso verlassen wir die Autobahn und folgen den Schildern Richtung Varese. Noch eine Kaffeepause und schon sind wir in Italien. Bis Malnate ist es dann nicht mehr weit. Dort beziehen wir unser Zimmer für die Nacht. Nur das Suchen eines Restaurants bleibt ergebnislos. Dann halt Pizzeria. Zum Glück unterm Schirm, denn nun kommt doch noch Regen. Auf dem Weg zurück zur Unterkunft ist aber alles schon wieder trocken.
Das Frühstück ist eher bescheiden. Zwieback statt Brot. Als wir schliesslich das Gespann beladen, sehen wir, was der Regen gebracht hat: Saharasand. Das hält uns aber nicht davon ab weiter zu fahren. Es soll ja noch Gewitterregen geben. Aber erst mal den Grossraum Mailand umfahren. Von Dorf zu Dorf, teils von etwas Grün getrennt sind, teils aber nur durch Ortstafeln. Bei der ersten Kaffeepause entledigen wir uns auch einiger Kleidung. Regenschutz wird anbehalten, da die Vorhersagen noch immer auf Nässe schliessen lassen. In Binasca dann eine weitere Pause. Gleich neben dem Castello.
Gerade noch rechtzeitig bevor das Lokal um 13 Uhr schliesst. Wetter immer noch warm und trocken. Also weiter Richtung Osten. Und dann kommt er doch noch, der Regen. Beginnt ganz leicht, nur wenige Tropfen. Gerade genug um das Helmvisier mit Saharasand zu verschmutzen. Und dem Gespann noch mehr seiner Farbe zu nehmen. und dann war's das. In Cadeo noch eine Pause bevor es zum heutigen Tagesziel geht. Kurz vor fünf Uhr erreichen wir Parma, wo wir 2 Nächte bleiben werden.
Abendessen dann in der Altstadt. Salatteller und Pasta. Pasta ohne Parmesan trotz Parma!
Heute ist Stadtrundgang angesagt. Nette, kleine Altstadt mit einigen sehenswerten Bauten.
Dass jedoch Käse und Schinken eher mit Parma in Verbindung gebracht werden, verwundert nicht wirklich.
Heute soll es trocken bleiben. Also wird das Verdeck des Seitenwagens entfernt, die Regenklamotten verstaut. Während wir das Gespann bepacken, kommen die ersten Tropfen. Wir lassen uns nicht beeindrucken und fahren ohne Regenschutz los. Gute Entscheidung, denn es bleibt bei wenigen Tropfen.
Wir fahren Richtung Berge, wo wir schon bald auf nebigsten Nebenstrassen unterwegs sind. Was wiederum heisst, dass wir eher langsam voran kommen. Was uns aber nicht stört. Die Gegend entschädigt uns umso mehr. In Traversetolo gibt's Kaffeepause. Bei eitel Sonnenschein.
Und sonnig geht es weiter. Meist auf kleinen Strässchen durch wenige kleine Ortschaften. Denn hier gibt es keine grösseren Strassen im Apennin, die von West nach Ost führen. Auf diesen kleinen Strassen sind wir fast die einzigen. Umso erstaunlicher, dass uns unterwegs zwei Gespanne begegnen. Auch weil in Italien Gespanne eher selten zu sehen sind. Dass es sich beide Male um Ural-Gespanne handelt, macht das Ganze noch erstaunlicher.
Ein Mal führt uns das Navi auf eine Naturstrasse, was uns vorerst nicht weiter stört. Als wir dann auf einen besseren Trampelpfad abbiegen sollen, entscheiden wir uns zur Umkehr. Und zur Suche eines asphaltierten Weges, was uns auch gelingt.
In Vergato meint die BaBe, es sei Zeit, nach Unterkunft Ausschau zu halten. Dank Booking finden wir ein passendes Hotel in Tolė, welches wir über eine weitere, kurvenreiche Nebenstrasse erreichen.
Das Frühstück wird im Garten genossen. Die Weiterfahrt auf Strassen, die gut aussehen, aber trotz intaktem Belag extrem holperig sind. Entsprechend gemütliches Tempo. Später wird es mal besser, mal schlechter. Immer gut bleibt das Wetter.
Langsam aber sicher nähern wir uns der Toskana. Wir lassen Florenz rechts liegen und landen schlussendlich in Arezzo. Kurz zuvor hatten wir noch ein Zimmer mitten in der Altstadt gebucht. Ein Bed and Breakfast in einem ungefähr 1000-jährigem Haus. Auch der Rest der Altstadt ist sehenswert.
Das Abendessen dann weniger. Man kann nicht alles haben.
Von Arezzo geht es erst mal nach Perugia. Dort ist Kaffee und Benzin gefragt. Dann zügig Richtung Berge.
Kaum erreichen wir diese, fallen erste Tropfen. Also Kleidung anpassen. Was kurz nach der Weiterfahrt unnötig erscheint, später jedoch ganz anders aussieht. Was uns wiederum zu einer Pause bewegt. Während wir Kaffee geniessen, hört der Regen auf. Kaum wieder aufgesessen geht es wieder los. In der Hoffnung auf Besserung fahren im Regen weiter. Wir kommen auch gut über einige Höhen auf guten Strassen, aber wie das Wetter werden auch diese schlechter. Und reich an Baustellen. In Acquasanta legen wir einen Halt ein und konsultieren das Internet bezüglich Unterkunft. In Ascoli Piceno werden wir fündig.
Nur noch wenige Kilometer und wir beziehen ein Zimmer in einem alten Palazzo. Mit Parkplatz im trockenen. Bis wir die Stadt Besichtigung angehen, regnet es nicht mehr.
Nur noch kühl. Wetter wie Bier.
Blauer Himmel als wir aufstehen. Regenwahrscheinlichkeit gegen Null. Da schmeckt das Frühstück gleich doppelt so gut. Der Saharasand ist fast vollständig weg gewaschen. Also geht es los und zwar vorwiegend bergauf. Die Abruzzen rufen. Zwar werden die Strassen schlechter je weiter wir kommen, die Umgebung und die Ausblicke dafür um so schöner.
Als dann nur noch Trampelpfad vor uns liegt, entscheiden wir uns einen anderen Weg zu suchen. Auch da geht es meist ziemlich holprig zu und her, ist aber erträglich. Auch weil es da oben kaum anderen Verkehr hat. In Villa Vomano geniessen wir den wohl besten Espresso Italiens. Danach geht es weiter bis Penne, wo wir inmitten der Altstadt weiteren Kaffee geniessen, bevor es weiter geht Richtung Tagesziel. Die Strassen werden von mal zu mal besser, wenn auch nicht durchgehend. Pescara umfahren wir grosszügig und machen eine letzte Pause in Francavilla, von wo aus wir ein Hotel in Ortona buchen.
Dort hat es zwar Garage, die ist aber ausgebucht. So bleibt nur ein Motorrad - Parkplatz. Wird wohl gut gehen. Zum Znacht gibt es Fisch und Hase, der Region entsprechend .
Von Ortona ausgeht es nun in erster Linie der Adriaküste entlang gen Süden. Diese ist wiederum gespickt mit Sonnenschirmen
oder Felsformartionen, die uns dann in die Höhe zwingen.
In Vasto. wieder mal direkt am Meer, machen wir Pause in einer Strandbar. Danach wird das Geläuf flacher und vor allem auch gerader. Die Region Molise durchqueren wir ohne es zu bemerken. Schon in Apulien dann der nächste Stopp. In Lesina mit der versunkenen Stadt Alexina. Nur die Kirchturmspitze mit Kreuz ist noch zu sehen.
Der Kellner mit Berliner Erfahrung macht uns in Deutsch darauf aufmerksam. Dann weiter, immer gerade aus, auf holpriger Strasse bis zum nächsten Strandkaffee. Hier ist es extremen windig. Was allerdings auch Abkühlung bedeutet. Kommt gelegen. Danach geht es nicht mehr lange und die Umgebung wie auch die Strassen werden interessanter. Rauf und runter, links und rechts in schneller Folge. Und dies quasi bis zum Tagesziel Vieste.
Hier finden wir ein gutes Hotel und genug Gastronomie für einen Abend. Auch wenn das Abendessen nicht ohne Enttäuschung bleibt. Man kann nicht alles haben.
Wir verlassen Vieste und fahren schon bald auf einer herrlichen Küstenstrasse durch Wälder, über Felswänden (also oberhalb dieser) , rauf und runter.
Da Sonntag ist, sind wir allerdings nicht die einzigen. vor allem der Gegenverkehr ist enorm. Ein Fotohalt muss da sein natürlich trotzdem sein.
Nach etwa 25km ist es dann vorbei mit dieser Herrlichkeit. Drei, vier Tunnels und danach nur noch ziemlich gerade Strassen. Links manchmal das Meer, rechts viel Ödland, Landwirtschaft und bei Trani noch Salzgewinnung.
Schlussendlich schaffen wir es nach Bari,wo wir einige Nächte bleiben wollen.
Wir haben ein B&B gebucht. Parking sei problematisch, aber direkt vor der Unterkunft hat es einige Motorradparkplätze. Ohne zeitliche Einschränkungen oder Kosten. Passt.
Heute ist Stadtbesichtigung angesagt. Bari hat eine schöne Altstadt und wir wohnen beinah mittendrin. Die folgenden Bilder geben einen Eindruck:
Tagesausflug nach Alberobello. Ein Ort, in dem es noch viele Trulli gibt. Trulli sind runde Häuser mit runden Dächern. Meist eines ans andere gebaut oder mit runden Anbauten, also weiteren Zimmern. In einigen wird tatsächlich noch gewohnt, in vielen aber den Touristen allerlei angeboten. Hübsch ist es trotzdem.
Ja und dann zurück nach Bari, wo unser Parkplatz zwar von Autos missbraucht wird, wir aber quasi um die Ecke andere, freie Motorradparkplätze finden. Viva Italia.
Heute ein weiterer Tagesausflug. Diesmal etwas weiter nördlich und das Ziel sogar ausserhalb Apuliens. Auf langweiliger Fahrt erreichen wir Matera so um Mittag. Die Wärme ist entsprechend. Etwas abseits des Zentrums finden wir Parkplatz ohne zeitliche Einschränkungen oder gar Kosten. Dann geht es auf in die Sassi. Teilweise in die Felsen gehauene Wohnungen über ein riesiges Areal verstreut. Ziemlich eindrücklich das Ganze.
Aber auch ziemlich schattenlos. Also sind viele Trinkpausen erforderlich. Dann wieder auf dem selben Weg zurück nach Bari. Dort ist es deutlich weniger heiss. Meer und Winde helfen enorm.
Das war es mir Bari. Es geht weiter nach Süden. Erst auf Schnellstrassen bis kurz nach Brindisi, dann auf Nebenstrassen der Küste entlang. Je weiter wir kommen, desto weniger Verkehr hat es, dafür aber als wie angenehmere Umgebung und abwechslungsreiche Strassen.
Beim letzten Halt vor unserem unverbindlichen Tagesziel beschliessen wir, die Fahrt für heute zu beenden. Santa Cesarea Terme ist ein hübscher Urlaubsort an einer Felsenküste, dem wir nicht widerstehen können. Die günstige Unterkunft hilft dann noch bei der Entscheidungsfindung.
Das "Strandbad" war zwar zu, schien aber ziemlich einladend. Spaghetti ai fruti di mare für den Fahrer runden den Tag ab. Nur Salat geht anscheinend auch.
Noch bleibt ein Stück Weg zum südlichsten Punkt Apuliens bzw. des Stiefelabsatzes. Also weiter der Felsenküste entlang bis Santa Maria di Leuca. Dort gibt es natürlich einen Fotohalt. Erfrischung aus Mitgebrachtem. Es ist heiss, obwohl noch nicht mal Mittag. Von nun an geht es wieder nach Norden, auch wenn die Heimat noch in weiter Ferne ist. Geographisch wie gefühlt. Das letzte, was von dieser herrlichen Gegend bleibt,sind einige Tunnels mit Brücken dazwischen. Danach geht's eher langweilig
Richtung Nord bis wir die Küste verlasen und auf den Apennin zusteuern. Bei Ferrandina landen wir schliesslich in einem Hotel im Nirgendwo. Mit Pool,
der dem Fahrer die verdiente Abkühlung und Entspannung ermöglicht. Besser als immer nur Dusche.
Heute streben wir nach Westen. Da hat's ja auch eine Küste. Und der Weg dahin durch den Apennin ist schlicht traumhaft. Selbst auf vierspuriger Schnellstrasse.
Und je weiter wir kommen, desto besser wird's. Berge, Täler, Pässe, kaum Verkehr.
Und die Hitze von gestern ist schon fast vergessen. Der krönende Abschluss die Fahrt über den "Acernopass".
Der, wie es sich herausstellt, bei Motorradfahrern sehr beliebt ist. Und von vielen wohl als Rennstrecke gesehen wird. Wir bleiben beim gemütlichen Tempo, der Vernunft und dem Gefährt gehorchend. . . .
Heute ist wieder Ausflugstag. Runter nach Salerno, durch dieses hindurch und dann wieder rauf. Viel Verkehr hier. Wir sind bei Weitem nicht die Einzigen, die an diesem Sonntag die Amalfiküste besuchen wollen. Die Strasse an dieser Felsenküste ist schmal und wegen fehlender Parkplätze oft zusätzlich verengt. In den Ortschaften kommen dann noch die Fussgänger hinzu. Von den Motorrad- und Rollerfahrern ganz zu schweigen.
Ein Tohuwabohu sondergleichen. Für einen Kaffee parken wir auch illegal, was die Pause auch kurz hält. Ein Polizist beäugt das Gespann kritisch, geht dann wieder von dannen. bevor er zurück kommt sind wir wieder unterwegs. In Positano beissen wir dann in den sauren Apfel und bezahlen 10 Euro pro Stunde fürs parkieren. Wir geniessen eine kleine Speise und Erfrischungen in einem Ristorante mit schöner Aussicht.
Danach geht's den ganzen Weg zurück. Etwas weniger chaotisch, da am späteren Nachmittag niemand mehr Parkplatz sucht.
Rechtzeitig zum Abendessen sind wir zurück in Montecorvino Rovella.
Schon wieder Ausflug. Wieder nach Westen, aber diesmal jenseits der Bergkette der gestrigen Fahrt. Ohne Autobahn wird die Hinfahrt zur Tortur. Ortschaft folgt Ortschaft, viel Verkehr und fast durchwegs katastrophal schlechte Strassen. Am Ziel in Pompeji natürlich nur Parkplätze gegen Euros. Verglichen mit gestern zum Spottpreis von 7 Euro pro Tag. Dann folgen etwa 4 Stunden in den Ruinen Pompeïs. Sehr eindrücklich.
Zum Glück ist es nicht mehr heiss und die Sonne oft hinter Wolken. Weil Schatten gibt es wenig. Für die Rückfahrt wählen wir die Autostrada. Gut investierte 2.30 Euros. Schont Fahrzeug und Fahrende.
Um Salerno und den Grossraum Neapel zu umfahren, wählen wir eine Route durch die Berge. Das geht eine Zeitlang recht gut trotz einsetzendem Regen. Nur bleibt es nicht bei leichtem Regen. Je weiter wir kommen, desto nass.
In Montella geben wir auf. Einfach zu nass und kalt. Morgen soll es besser werden.
Der Regen ist weg. Eitel Sonnenschein. Also nix wie los. Weiterhin in bergiger Gegend. Aber auf gut ausgebauten Schnellstrassen. Die Gegend eine Augenweide. Später dann Landstrassen mit stetem Rauf und Runter. Nur das mit einem guten Kaffee will vorerst nicht gelingen. Erst am frühen Nachmittag können wir eine Raststätte anfahren, die uns mit einem anständigen Milchkaffee für die Weiterfahrt stärkt. Je weiter nördlich wir kommen, desto dunkler werden die Wolken am Horizont. Ob es noch reicht bis zum Tagesziel? Ein kurzer Halt mit Konsultation der Wetterlage soll Auskunft geben. Ja, das sollte klappen. Also die letzten Kilometer unter die Räder nehmen und auf nach Villette Barrea. Noch einmal rauf und runter. Beim Rauf dann die ersten Tropfen. Im Schutze eines in die Strasse reichendes Baumes noch schnell Regenschutz übergezogen und so einigermassen trocken unser Hotel erreicht. Zum Apéro ins Dorf, zum Essen zurück ins Hotel. Gibt es hier nur mit Halbpension. Lohnt sich aber.
Die Wolken haben sich verzogen. Die Berge nicht. Auf guten Nebenstrassen geht es kurvenreich weiter Richtung Nord. Kaum Verkehr hier in den Abruzzen.
Dafür umso mehr Landschaft. Irgendwann sehen wir in der Ferne einen Berg hinter den anderen hervorschauen. Muss unser Tagesziel sein. Aber es geht noch weit
bis wir die Stichstrasse zum Campo Imperatore erreichen, denn die Anstiege werden steiler und kurviger. Und als wir auf die Stichstrasse einbiegen sind wir noch immer ausserhalb der Sichtweite des gesuchten Berges. Das Motorrad muss alles geben um den Anstieg zu bewältigen. Doch die Mühe lohnt. Auf über 2000 Meter erreichen wir das Ziel und fast gleichzeitig enthüllen die Nebelschwaden den Gran Sasso, den höchsten Berg des Apennin.
Zum Übernachten sind wir aber nicht hier. Somit geht es nach einer längeren Pause wieder Talwärts. Erst Stichstrasse zurück
und nach etwa 10km auf die "reguläre" Strasse Richtung L'Aguila. Wieder einiges an Rauf und Runter, mehrheitlich aber runter. Von unterwegs buchen wir noch ein Hotel in L'Aquila. Dort kommt das Gespann per Lift in die Tiefgarage und wir in den 4. Stock. Mit Balkon zur Abwechslung.
Es wird Zeit, die Berge zu verlassen. Also erst mal raus aus L'Aquila. Das Navi und die Realität haben da diverse Ansichten. Zwei Mal landen wir vor der selben Sackgasse. Doch irgendwie schaffen wir es dann doch auf die Strasse Richtung Westen. Was nicht heissen will, dass damit die Berge hinter uns liegen. Sie werden einfach weniger hoch, bis irgendwann nur noch Hügel zu bewältigen sind. Plus mehr und mehr gerade Strassen. In Orbetelle an der Küste finden wir keine bezahlbare Unterkunft. Bis zu über 700 pro Nacht übersteigt unser Budget bei Weitem. Ein paar Kilometer weiter in Baia di Talamone werden wir fündig.
Wir folgen der Küste Richtung Norden. Nicht all zu weit heute, da wir den nächsten Höhepunkt auf keinen Fall am Sonntag erleben wollen. Also gibt's einen Zwischenhalt mit Übernachtung in Bolgheri. Kein grosser Unterschied zur letzten Nacht. Spezielle Fahrt dahin auch nicht. Viel langsam, viele Strände, viel Sonne.
Etwas zügiger als gestern geht es weiterhin nordwärts. In Pisa machen wir Kaffeepause, dies aber ohne schiefen Turm.
Doch auch heute kommen wir an Badeorten nicht vorbei. Allerdings besser hindurch. Ein Halt mit Erfrischung in einem Schiggi-Miggi-Resort mit dazu gehörendem Bootshafen: wie hätten sie es denn gern?
1 Motor
eher 2
wie wär's mit 3
na dann halt 4
Wir bleiben bei dem einen, den wir schon haben.
Trotz Sonntag kommen wir gut bis nach La Spezia, wo wir für 3 Nächte bleiben werden.
Heute mit der Eisenbahn unterwegs. In die Cinque Terre. Drei von den fünf Dörfern heute, leider ohne den für uns passenden Wanderweg. Passend weil kurz, nicht zu machen weil gesperrt. Zug im Tunnel ist ja auch was.
Am Abend ein Spaziergang zum Yachthafen. Mit teilweise schwimmenden Villen. Und Fotoverbot!
Die letzten beiden Dörfer sind dran. Wobei uns das letzte am wenigsten beeindruckt. Das andere dafür umso mehr.
Wir lassen La Spezia hinter uns. Es hat geregnet, soll aber vorbei sein. Durch die Berge "hinter" den Cinque Terre stimmt das auch. Eine herrliche Fahrt auf bester Strasse. Mit letzten Blicken aufs Meer. Kurz nach Sestri Levante verlassen wir die Küste endgültig. Noch einmal über den Apennin. Je weiter wir kommen, desto dunkler werden die Wolken. Also kurz auf Regen umgestellt und weiter. Was sich spätestens dann lohnt. als sogar einige Hagelkörner auf die Helme prasseln. Zum Glück nur ganz kurz. Und so wie der Regen, schwinden auch langsam die Berge. Bis alles nur noch flach ist, die Strassen nur noch gerade. Die Temperaturen so, dass wir wieder auf Tenue Light wechseln. Einiges nördlich des Po finden wir Unterkunft in Vercelli, wo wir die letzte Nacht in Italien verbringen.
Wir verlassen Vercelli auf genau so geraden Strassen, wie wir hingefahren sind. Alles topfeben. Erst mit der Zeit einige Hügel. In der Ferne auch schon Berge erkennbar. Bis diese uns dann umgeben.
Und das Piemont hinter uns liegt.
Der Weg auf der Landstrasse wird uns ohne Vorwarnung mittels Strassensperrung verwehrt. Umleitung nicht angegeben. Also einige Kilometer zurück bis zur nächsten Autobahnauffahrt um so die Baustelle zu umfahren. In Nus verlassen wir die Autobahn und machen dort gleich Pause. Nach dieser vergisst die BaBe etwas Wärmeres unterzuziehen, denn schon bald geht es richtig aufwärts.
Und somit in kühlere Gefilde. In immer engeren Kurven geht es hoch auf den Grossen Sankt Bernhard.
Wo unmittelbar nach Ankunft das Versäumte nachgeholt wird. Da ist Kaffee genau das Richtige. Also für uns. Die Ural muss sich mit der kalten Luft begnügen.
Dann 100 Meter weiter und wir sind zurück in der Schweiz. Und runter vom Berg ins warme Wallis, wo wir in Martinach bzw. Martigny Pause machen, um uns nach Unterkunft umzusehen. Wir werden mittels Internet in Saint-Maurice fündig. Zufälligerweise ein Ort, wo wir vor Jahren schon mal Kaffeepause eingelegt hatten.
Nachdem wir Saint-Maurice verlassen haben, wird erst mal getankt.
Dann weiter durch Montreux, wo die Vorbereitungen für's Jazz Festival im Gange sind, nach Vevey. Kurz danach verlassen wir den Genfersee und fahren durch die Rebberge des Lavaux Richtung Nord.
Kaffeehalt in Forel und später in Murten.
Weiter Richtung Solothurn und dort rauf auf den Weissenstein. Schmal und steil die Strasse, bescheiden der Verkehr.
Noch eine Erfrischung bevor es runter geht Richtung Moutier. Dann noch durch die letzten Juraketten nach Delsberg
und das Laufental hinunter nach Basel, wo das Gespann mit 4591km mehr auf dem Zähler in der Tiefgarage abgestellt wird.